Mittelstands- und Wirtschaftsunion stellt sich an die Seite der Landwirte
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Neukirchen-Vluyn (MIT) zeichnete jetzt zum 6. Mal den Unternehmer des Jahres aus. Dieses Mal sind es die Eheleute Johannes und Franka Leuchtenberg mit Ihrem landwirtschaftlichen Unternehmen Paschenhof.
Adam Leuchtenberg, der Großvater von Johannes Leuchtenberg, kam im Jahre 1964 von Neuss nach Neukirchen-Vluyn und übernahm den Paschenhof. Über die Jahre hinweg wurde der landwirtschaftliche Betrieb zu einem Unternehmen der Milchviehwirtschaft mit Direktvermarkung ausgebaut und Johannes Leuchtenberg, der auch Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel ist, präsentierte bei der gestrigen Würdigung stolz das Erreichte. Trotz der heißen Temperaturen ließen es sich viele Mittelständler nicht nehmen dabei zu sein und genossen, im Schatten eines riesigen Wallnussbaumes und wenngleich auf Abstand und mit Mund-Nasen-Schutz, sichtlich das Beisammensein.
Der MIT Vorsitzende Alexander Maihoff konnte unter den Gästen auch den Bürgermeister Harald Lenßen, die Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski und die CDU Vorsitzende Karin Keesen begrüßen. Die Laudatio der Auszeichnung übernahm Michael Darda, stellvertretender MIT Vorsitzender des Stadtverbandes und Mitglied des Bundesvorstandes. Er machte deutlich, dass die Mittelstands- und Wirtschaftsunion an der Seite der Landwirte stehe. Die Bauern seien über Jahre hinweg von allen Parteien aber auch von der EU vernachlässigt und diffamiert worden. Statt Unterstützung und Förderung gäbe es von allen Seiten Bevormundung und Kostenbelastung. Eher würden außereuropäische Märkte gefördert als die heimische Landwirtschaft. Michael Darda, der auch Mitglied der Kommission Landwirtschaft im Bundesvorstand ist, machte das an den Beispielen China und den Mercosur-Staaten deutlich.
„Nicht nur die Politik sorgt dafür, dass es im Prozess Landwirtschaft und Ernährung keinen funktionierenden Markt gibt. Auch die anderen Beteiligten – die verarbeitende Industrie, der Lebensmitteleinzelhandel und die Verbraucher – handeln sehr ichbezogen und sorgen dafür, dass die Bauern von der Substanz leben müssen. Die Kosten überdecken die Erlöse. Das Ergebnis ist das Höfe Sterben – auch in Neukirchen-Vluyn. Die heißen Sommer der jetzt letzten drei Jahre unterstützen diese Entwicklung“, so Michael Darda und verwies insbesondere auf den mächtigen Lebensmitteleinzelhandel mit seinen oligopolistischen Strukturen (die vier Großen decken über 85 % des Marktes ab), der dafür sorgt, dass die Preise seit Jahren auf niedrigstem Niveau bleiben. Die Bauern können ihre Betriebe auf Dauer so nicht aufrecht halten und weiteres Höfe Sterben wird daraus resultieren. Darda kritisiert deutlich: „Wir leben in Deutschland inzwischen in vielen Abhängigkeiten von dem Ausland. Durch die Corona-Pandemie ist das erneut offenkundig geworden. Wie hilflos waren wir bei der Versorgung unserer Bürger mit Schutzkleidung. Im Falle eines Falles muss unser Land zur Selbstversorgung durch die regionale Landwirtschaft in der Lage sein. Ein Umdenken aller Beteiligter ist dringend erforderlich.“