Der Deutsche Mittelstand ist erfolgreich. Er ist zentrale unternehmerische Kraft und ein Garant für hohe Beschäftigung in Deutschland. Mittelstand das sind dem Namen entsprechend kleine und mittlere Unternehmen. Die Wirtschaftsform in der Bundesrepublik Deutschland ist durch mittelständische Unternehmen geprägt.
Weil das so ist, hat bereits in der ersten Legislaturperiode des Deutschen Bundes-tages (1949 – 1953) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer seiner Fraktion den Auftrag erteilt, sich intensiv und gezielt um die Bewältigung mittelstandspolitischer Fragen zu kümmern. Federführend nahmen sich die Bundestagsabgeordneten Kurt Schmücker und Richard Stücklen dieser Aufgabe an. Schmücker wurde später Nachfolger Ludwig Erhards im Amt des Bundeswirtschaftsministers und Stücklen wurde Bundespostminister und auch Bundestagspräsident.
Zu Beginn der zweiten Legislaturperiode des Deutschen Bundestages im Jahre 1954 haben sich der Mittelstandsausschuss der CSU und der Unterausschuss für Mittelstandsfragen der CDU zu einem Gemeinschaftsausschuss zusammengeschlossen, der in der Görresstraße 40 in Bonn eine eigene Geschäftsstelle errichtete. Parallel dazu entstanden auch in vereinzelten CDU Landesverbänden mittelstandspolitische Gremien. So wurde im Rheinland bereits 1951 der erste selbstständige Mittelstandsausschuss der CDU gegründet und der Kölner Kaufmann Heinz Schmitz zu seinem ersten Vorsitzenden gewählt.
Der offizielle Startschuss für die Mittelstandsvereinigung fiel am ersten CDU-Bundesparteitag im April 1956 in Stuttgart. Am 26. April 1956, trafen sich mittelständische Delegierte aus verschiedenen Landesverbänden, um in einer Vorbesprechung die Fragen der beabsichtigten Gründung eines selbstständigen Bundesarbeitskreises Mittelstand der CDU/CSU zu klären. In einer weiteren Sitzung, am 27. April 1956 (der Tag des Geburtstages), be-schlossen die Delegierten, den Bundesarbeitskreis Mittelstand der CDU/CSU zu konstituieren. Somit war der Grundstein für eine selbstständige Vereinigung im Sinne des § 12 der damals gültigen CDU-Satzung gelegt. Es wurde ein vorläufiger Vorstand bestimmt, der aus den Bundestagsabgeordneten Kurt Schmücker, dem Kaufmann Heinz Schmitz und Herrn Dr. Göke Frerichs bestand.
Die erste Delegiertenversammlung des Bundesarbeitskreises Mittelstand der CDU/CSU fand am 01. Oktober 1956 in Köln statt. Es wurde eine ordnungsgemäße Satzung verabschiedet, und die Delegierten wählten einen neuen Vorstand. Ein erstes umfassendes Mittelstandsgesetzgebungsprogramm, das Richtschnur für die Arbeit der dritten Legislaturperiode werden sollte, wurde auf dem Bundesparteitag der CDU am 13. Mai 1957 in Hamburg verabschiedet.
Schon zu Beginn ihrer Arbeit war die Vereinigung einflussreich. Das kann man auch daran messen, dass der damalige Vorsitzende Kurt Schmücker mit nur 43 Jahren im Jahre 1963 zum Bundesminister für Wirtschaft als Nachfolger von Ludwig Erhard bestellt wurde.
Der Name Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU wurde anlässlich des Bundeskongresses in Dortmund, am 01. April 1969, verankert und an der Heussallee 40 in Bonn eine eigene Bundesgeschäftsstelle eingerichtet. Am 28. September 1970 gab Kurt Schmücker das Amt des Vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU an den Einzelhandelskaufmann Egon Lampersbach, MdB ab. Am 05. Februar 1977 folgte ihm der Universitätsprofessor Dr. Gerhard Zeitel. Unter seinem Vorsitz konzentrierte sich die MIT auf die Stärkung der Basis vor Ort sowie auf die Einbindung unternehmerisch prak-tischen Sachverstandes in die politische Willensbildung auf Landes- und Bundes-ebene.
Bereits im Jahre 1975 wurde in Neukirchen-Vluyn ein eigener Stadtverband ge-gründet. Der Vorsitzende der örtlichen Mittelstandsvereinigung wurde der praktizierende Arzt, Dr. Klaus König. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten auch der Landwirt Peter Bongardt, Udo Heimberg, Fritz Kreymann, Günter Lehnhardt, Kurt Schmalenbach und Walter Timpe. Auf Bundesebene wurde im Jahre 1987 Elmar Pieroth der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU. Er konnte aus Sicht des Mittelstandes die deutsche Wiedervereinigung miterleben und mit gestalten. Während seiner Amtszeit wurden die ersten ostdeutschen Mittelstandsvereinigungen in Magdeburg, in Dresden, in Zwickau und in Chemnitz gegründet.
Im Stadtverband Neukirchen-Vluyn hatte zwischenzeitlich der Versicherungsvertreter Fritz Kreymann den Vorsitz übernommen. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn zuletzt, die Arbeit ruhen zu lassen. Der Stadtverband verfiel in einen Dornröschenschlaf. Auf Bundesebene entstand parallel zur Entwicklung der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU in einigen Regionen, vor allem im Rheinland auch die Wirtschaftsver-einigung der CDU (WIV). Der erste Vorsitzende war in dieser Gliederung Herr Dr. Lehr. Er gab den Vorsitz an Generaldirektor Dr. Roelen, Geschäftsführer der Thyssenschen Gas- und Wasserwerke ab, als er Bundesinnenminister wurde. Es wurden Ausschüsse für Wirtschaftspolitik, für Finanzen und Steuern, für Sozialpolitik, für Wiederaufbau und Wohnungswesen gegründet. Der Wirtschaftsausschuss gab sich sogar eine eigene Satzung.
Die WIV befasste sich vor allem mit dem Gesetz gegen Wettbewerbsbe-schränkungen. Auch die Steuergesetzgebung stand im Fokus dieser Vereinigung. Die Bundesrepublik sah eine von den Alliierten geschaffene Einkommensteuer mit Spitzensätzen von 80 % bis 90 % vor. Ein drastischer Abbau dieser Steuern gehörte zu den ersten Forderungen der WIV unter dem damaligen Vorsitzenden Dr. Konrad Adenauer.
Die Vertretung der spezifischen mittelständischen Belange durch die WIV erwies sich schon bald als nicht ausreichend. Es bestand ein Mittelstandsausschuss, der sich aus dem Handwerkerbeirat und dem Handelsausschuss im Jahre 1952/1953 gebildet hatte.
In Neukirchen-Vluyn wurde im Jahre 1989 die Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU wieder belebt. Im November 1989 wählten die verbliebenen 14 Mitglieder einen neuen Vorstand, der aus den Personen Robert Reuter(Vorsitzender), Walter Spiegelhoff (stellv. Vorsitzender), Michael Darda (Geschäftsführer) und Wilfried Heister(Beisitzer) bestand. Die Arbeit in dem kleinen Stadtverband wurde forciert. Sehr schnell kamen neue Mitglieder hinzu und der Stadtverband Neukirchen-Vluyn wurde der größte Stadtverband in der Kreisvereinigung Wesel. Bereits im Jahre 1990 hieß der neue Kreis-Schatzmeister Wesel Michael Darda. Er betreute 12 Stadtver-bände hinsichtlich deren Finanzlage 25 Jahre lang.
Auf Bundesebene übernahm Klaus Bregger im Jahre 1993 den Vorsitz der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU.
Anlässlich der 39. Bundesdelegiertenversammlung 1995 in Hannover gab sich die MIT eine neue Satzung und die Versammlung entschied gleichzeitig positiv über die Fusion der Mittelstandsvereinigung mit der Wirtschaftsvereinigung zur gemeinsamen Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU. Maßgeblich wurde dieser Prozess von Dr. Jürgen Schwericke MdL, Diether Klingenberg und Peter Jungen gestaltet und unterstützt.
Im Jahre 1996 übernahm Dr. h.c. Hansjürgen Doss MdB, ein selbstständiger Architekt und erstmals ein Freiberufler, die Führungsverantwortung in der Vereinigung. Mit dem Bundeskongress im Februar 1997 in Bonn wurde der rheinland-pfälzische Bau-
unternehmer, Peter Rauen MdB, mit großer Mehrheit von den Delegierten zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Er zeichnete sich verantwortlich für die „Kölner Leitsätze“ – ein Forderungskatalog mit MIT-Positionen zu allen entscheidenden Politikfeldern, mit dem die MIT ihren Gestaltungsanspruch geltend machte.
Es war das Jahr 1995, dass die Mitgliederversammlung der MIT Neukirchen-Vluyn Herrn Georg Röhse zum neuen ersten Vorsitzenden wählte. Ihm zur Seite standen der stellv. Vorsitzende Walter Spiegelhoff, der Geschäftsführer Michael Darda, der Schatzmeister Dierk Bolte und die Beisitzer Astrid Kassel und Hans-Heiner Schröder. Das war auch das Jahr, in dem die Mittelstandsvereinigung des Kreises Wesel den Auftrag bekam, auf unterster Ebene die Fusion zwischen Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU zu vollziehen. Verhandlungsführer waren auf der Seite der MIT Michael Darda und auf der Seite der WIV Dr. Hans-Rudolf Jürging. Diese beiden sorgten dafür, dass im Jahre 1996 die Fusion vollzogen werden konnte.
Im Jahre 2001 wählten die Delegierten der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Bezirk Niederrhein (bestehend aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen, Neuss und den kreisfreien Städten Krefeld und Mönchengladbach) Michael Darda zum neuen Bezirksvorsitzenden.
Auf Bundesebene fand im Jahre 2005 die nächste Stabsübergabe an der MIT-Spitze statt. Die Delegierten des Dresdner MIT-Kongresses wählten den Unternehmer Dr. Josef Schlarmann zum Vorsitzenden. Der Niedersachse ist Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwalt und Gründungspartner einer renommierten Kanzlei im Großraum Hamburg. Unter seinem Vorsitz gelang es der MIT, ihre Forderungen nach der Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft in die öffentliche Diskussion zu tragen. Dr. Schlarmann fand mitunter sehr deutliche Worte gegenüber der CDU/CSU, wenn es um Nachlässigkeiten in der Wirtschafts- und Finanzpolitik ging. Für ihn standen ordnungspolitische Grundsätze an erster Stelle. Gängelei und Eingriffe in die unternehmerische Freiheit wurden abgelehnt.
Im Stadtverband Neukirchen-Vluyn kam es im Jahre 2006 zu einem Stabswechsel. Für nur ein Jahr übernahm der Unternehmer Wolfgang Brand den Vorsitz. Das änderte sich aber schon im Jahre 2007, als durch Neuwahlen Herrn Michael Darda der Staffelstab übergeben wurde. Am 08. Mai 2007 hieß der neue Vorstand Michael Darda, Vorsitzender, Herbert Paschmann, stellv. Vorsitzender, Dr. Ulrike Bickelmann, Geschäftsführerin, Dieter Postulart, Schatzmeister. Beisitzer wurden Benjamin Bleich, Holger Böckling, Jens Köstermann und Heiner Schröder.
Im November 2007 anlässlich der Bundesdelegiertenversammlung in Bremen wurde Michael Darda als Beisitzer in den Bundesvorstand der MIT Deutschland gewählt, dem er auch heute noch angehört. Am 06. März 2014 wurde der neue Bezirksvorsitzende für den Niederrhein Maik Giesen gewählt.
Auf Bundesebene hat im Jahre 2013 Dr. Schlarmann die Verantwortung an Dr. Carsten Linnemann übergeben. Damit sitzt wieder ein Bundestagsabgeordneter der Vereinigung vor. Erklärtes Ziel Linnemann’s ist ein realpolitischer Gestaltungsan-satz. Die Hauptaufgaben der MIT liegen darin, die ordnungspolitischen Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft zu bewahren und gleichzeitig durch gezielte Maß-nahmen aktiv die Politik zu gestalten.
Sie sieht als unabdingbare Voraussetzung für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung folgende Grundprinzipien an, die auch in § 3 der MIT-Satzung verankert sind:
- die Subsidiarität staatlichen Handelns,
- die Förderung der Kreativität und der Eigenverantwortung der Bürger durch Staat und Gesellschaft,
- den weitgehenden Verzicht auf staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben und
- die Sicherung des Leistungswettbewerbs.
Erste Erfolge des neuen Vorsitzenden zeigten sich unter anderem in der Umsetzung der MIT-Forderungen nach einer Flexi-Rente und nach der Abmilderung der Kalten Progression.
Nun feiert die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU Deutschland ihr 60-jähriges Bestehen. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Neukirchen-Vluyn blickt in diesem Jahr auf eine 41-jährige Tätigkeit zum Wohle der Betriebe in der Stadt zurück.
So wie mit der Wahl von Dr. Linnemann auf Bundesebene ein positives Zeichen gesetzt wurde, sorgte die letzte Mitgliederversammlung am 5.2.2015 im Stadtver-band Neukirchen-Vluyn auch für eine Aufbruchstimmung. Denn es ergaben sich einige Änderungen im Vorstand der regionalen Vereinigung. Der alte und neue Vorsitzende heißt Michael Darda. An seine Seite wurde die Stellvertreterin Astrid Kassel gewählt. Die Verantwortung der Geschäftsführerin übernahm Dagmar Skroch. Mit der Betreuung der Finanzen und mit der "Pflege" des Internets wurde Albert Mallmann von den Mitgliedern beauftragt. Den Vorstand komplettieren seit dem die Beisitzer Herbert Paschmann und Stefan Krutzki. Ein gutes Team ist hier zusammengekommen.